# Das innere Tier
Welches Innere Tier man in sich trägt, hängt überwiegend von den Genen ab. So ist es beispielsweise unmöglich, eine Schlange in sich zu tragen, wenn alle Generationen vor einem ausschließlich aus Füchsen und Spatzen bestanden. Ein Tier muss also mindestens ein Mal in der Linie vorkommen, damit es vererbt werden kann. Gab es unter den Vorfahren viele verschiedene Tiere, so sind die Möglichkeiten natürlich auch größer.
Welches Tier dann für einen in Frage kommt, hängt von der Persönlichkeit ab. So wird jemand, der lieber allein ist, wohl kein Rudeltier. Ebenso wie Menschen, die gerne unter Leuten sind, selten Einzelgänger werden. Ruhige, unauffällig Personen bekommen oft ein ebenso ruhiges und unauffälliges Tier, während diejenigen, die gerne im Mittelpunkt stehen und Aufmerksamkeit suchen, etwas in sich tragen, das Aufmerksamkeit erregt.
Wie das Tier am Ende aussieht, ist vom eigenen Aussehen abhängig. So wird eine rothaarige rundliche Dame keine graue, zierliche Katze, sondern eher eine rote, rundliche Katze. Jemand mit dunkler Hautfarbe und schwarzen Haaren wird auch kein schneeweißer Wolf, sondern ein dunkler. Doch nicht inneren Tiere sehen genauso aus, wie die Wandler. Wie im Menschen- und Tierreich auch, gibt es immer Ausnahmen.
Auch die Augenfarbe spielt eine große Rolle beim inneren Tier. So bleibt die Augenfarbe des Wandlers in jeder Gestalt stets die selbe, sodass man viele Wandler in ihrer inneren Gestalt an den Augen erkennen könnte. Gerade bei Tieren, bei denen gewisse Augenfarben nicht, oder nur selten vorkommen, ist es ein gutes Zeichen dafür, dass es sich nicht um ein normales Tier handelt. Hat die Person grüne Augen und trägt beispielsweise ein Pferd in sich, so hat der Wandler in einer inneren Gestalt, dem Pferd, ebenfalls grüne Augen.
# Persönlichkeit
Oft passt sich das innere Tier der Persönlichkeit an, jedoch passt man sich genauso auch dem Tier an. So kann aus einer zurückhaltenden, schüchternen Person durch die Wandlung ein aufgeschlossener Mensch werden, der nun lieber auf andere zugeht, als vorher. In welchem Maße jedoch das Tier einen Einfluss auf die Persönlichkeit hat, hängt oft von einem selbst ab. Lässt man dem Tier in sich mehr Spielraum, sind die Veränderungen meist deutlicher.
Gerade in der Pubertät nimmt das Tier zeitweise die Überhand, wodurch es vermehrt zu Konflikten mit dem Umfeld kommen kann. Während normale Teenager dann vielleicht etwas lauter sind, kann ein junger Wandler, der ein starkes Tier mit Aggressionspotenzial in sich trägt, auch schon mal einen richtigen Wutanfall bekommen, oder handgreiflich werden. Für junge Wandler ist es also unheimlich wichtig, jemanden zu haben, der ihnen zeigen kann, damit umzugehen.
Bei den meisten wird es mit der Zeit besser, denn sie lernen, damit umzugehen, doch einige Personen sind noch bis ins hohe Alter ihren tierischen Trieben unterlegen, wenn sie dem Tier in sich freie Bahn lassen.
# Körperliche Veränderungen
Neben den persönlich Veränderungen gibt es auch einige an körperlichen Veränderungen. Viele davon entstehen erst im Laufe der Zeit. Je häufiger man sich verwandelt, und je mehr Zeit man in seiner inneren Gestalt verbringt, desto ausgeprägter werden manche Veränderungen. So kommt es vor, dass jemand, der ein schnelles Tier in sich trägt und häufig durch den Wald rennt, auch als Mensch eine bessere Kondition erlangt und sein Tempo steigern kann. Die größte Veränderung bemerkt man jedoch an den Sinnen.
Sinne
Viele Tiere haben eine deutlich bessere Sinneswahrnehmung als normale Menschen, weshalb die Sinne sich auch bei Wandlern oft verändern. Je nachdem, welche Sinne beim inneren Tier besonders ausgeprägt sind, kommt es zu einer größeren, oder kleineren Veränderungen während sich der Wandler in seiner menschlichen Gestalt befindet.
So haben Personen, die eine Katze in sich tragen, oft auch als Mensch ein besseres Gehör, bessere Augen und auch eine bessere Nase. Vieles davon wird besonders in der Anfangszeit als lästig empfunden, weil man die Welt zunehmend anders und intensiver wahrnimmt, jedoch lernen viele Wandler mit der Zeit, damit umzugehen und ihre Sinne gezielt zu kontrollieren. So können sie, nach einiger Zeit des Trainings, ihr Gehör gezielter einsetzen, um leisere oder weit entfernte Geräusche besser wahrzunehmen, als sonst. Sie lernen also hauptsächlich, ihre Sinne die meiste Zeit auf ein halbwegs normales Niveau zu unterdrücken und nur dann einzusetzen, wenn sie sie brauchen.
Gewohnheiten
Auch die Gewohnheiten ändern sich oft, zunächst schleichend, bis sie sich schließlich zunehmend ihrem Tier anpassen. Menschen, die ein nachtaktives Tier in sich tragen, werden anfangs vielleicht tagsüber etwas müder sein, länger schlafen und in den Abendstunden öfter aktiver, bis sie nach und nach zu sogenannten Nachtmenschen werden, oder sich zwanghaft an normale menschliche Verhaltensweisen anpassen.
# Weitere Auswirkungen
Neben den bereits genannten verschiedenen körperlichen und psychischen Auswirkungen, gibt es noch ein paar weitere, meist vom inneren Tier gesteuerte Triebe, zu bestimmten Zeiten im Jahr, die Auswirkungen auf das Verhalten der Wandler haben.
Winter und Winterschlaf
Am Ende des Sommers erlebt man bei vielen Tieren, dass sie anfangen, sich für die Winterzeit mit Futter einzudecken und sich eine Fettschicht anfressen, um auch bei geringem Nahrungsangebot gut über die Runden zu kommen. Bei vielen Wandlern kann man ein ähnliches Verhalten feststellen, wenn auch nicht im selben Ausmaß. Gerade Wandlern, die Nagetiere in sich tragen, beginnen, ein paar Essensvorräte anzusammeln und mehr zu essen. Bei Tieren, die in der Regel Winterschlaf halten, kommt es bei den Wandlern oft zu Trägheit und Müdigkeit während dieser Zeit. Sie haben ein höheres Schlafbedürfnis, fühlen sich nicht ganz so fit und sind lieber für sich, statt viel mit anderen Leuten zu machen. Sobald der Frühling dann naht, werden sie wieder wie vorher.
Paarungszeit
Während der tierischen Paarungszeit spielen auch bei vielen Wandlern die Hormone ein wenig verrückt. Nicht selten haben sie ein höheres Bedürfnis nach einer Partnerschaft und körperliche Nähe, wenngleich nicht alle davon auch ein gesteigertes sexuelles Verlangen spüren. Bei jungen Wandlern sind die Auswirkungen meist etwas stärker, da sie sich auch in ihrer menschlichen Gestalt in einer Phase des Lebens befinden, in der diese Themen eine wichtige Rolle spielen. Mit der Zeit kann man jedoch lernen, damit umzugehen und sich nicht allzu sehr von seinen Hormonen und tierischen Trieben ablenken zu lassen.
Schwangerschaften
Genauso wie Menschen und Tiere, können auch Wandlerinnen ganz normal schwanger werden. In den ersten 3 Monaten ist es ihnen noch weiterhin möglich, sich zu verwandeln, wenn auch davon abgeraten wird, da die Auswirkungen auf das ungeborene Kind bisher nicht ganz klar sind. Mit fortschreitender Schwangerschaft wird es immer unmöglicher, sich in der Zeit zu verwandeln, bis das Kind schließlich nach 9 Monaten auf die Welt kommt.
# Während der Schulzeit
Während ihrer Schulzeit an einer reinen Wandlerschule, werden Wandlerinnen und Wandler einige positive und negative Auswirkungen auf sich und ihren Körper feststellen. Viele bekommen gerade in den ersten Wochen oder Monaten öfter Kopfschmerzen, aufgrund der vielen anderen Wandler, die sich mit ihnen an einem Ort befinden. Solche Dinge sind jedoch völlig normal und kein Grund zur Sorge.
Gerade bei Wandlern, die die meiste Zeit unter vielen Menschen und sogar in einer menschlich Familie aufgewachsen sind, wird es zu größeren Veränderungen kommen als bei denjenigen, die bereits regen Kontakt zu vielen anderen Wandlern hatten.
Durch die Masse an anderen Wandlern kommt es auch öfter zu einer zunehmenden Verbesserung der Sinne, jedoch nicht selten auch zu einem Anstieg der Probleme. Sowohl durch fehlende Konzentration, durch die vielen anderen Wandler und der besseren Sinne, als auch durch eine steigende Aggressivität, gerade bei Rudeltieren, die sich plötzlich mit anderen Artgenossen konfrontiert sehen und ihr Revier verteidigen wollen. Durch den speziellen Unterricht, die Hilfe der Lehrer und der älteren Schüler legt sich das in den meisten Fällen doch wieder schnell.